Motorradstiefel mit Enduroqualitäten und Nässeschutz

Jeder hält es hier anders wenn er auf Reisen ist.

Gerne wird hier die „große Tour“ auch mit guten Wanderstiefeln angegangen, damit man auch zu Fuß nicht gleich aufgeschmissen ist und mit blutigen Füßen durchs schöne Land hinken muss. Da meine Prioritäten aber immer schon auch darin bestanden, mit hohem Off-Road-Anteil zu reisen, lag mein Augenmerk schon seit ewigen Zeiten auf die Cross- / Enduromodelle der Motorradstiefel, und so war ich die ersten Jahrzehnte auch mit den allseits bekannten Modellen der Marke Sidi unterwegs. Später entwickelte sich die Marktsituation immer weiter Richtung der Marke Alpine Stars, und die Formgebung des Fersenbereichs war hier auch eine Entwicklung zum Besseren. Zwar hatte ich mit den ausgelatschten Sidi´s auch schon regelrechte Wanderungen in fernen Ländern absolviert, meine Fersen wollten sich aber nicht so wirklich vergnügen.

Leider zeigten sich aber auch bei den Alpinisten der Serie Tech 8 mit praktischem Innenschuh sowie der Tech 3  (absolut wasserdurchlässig) dahingehend Mängel, dass sich eine durch die Verschlüsse provozierte Lederfalte böse in den Fuß drückte. Mit diesen Stiefeln war nunmehr leider ausschließlich fahrenderweise Spaß zu haben. Mit gesteigertem Blick auf die Wasserdichtigkeit hatte ich mich zudem auf das Tech 3 Modell gestürzt (mit so viel Kunststoff muss der dicht sein – dachte ich mir) und mein Waterloo erlebt. Bei diesem Stiefel bleibt die Preisgünstigkeit lobend erwähnt.

Dann ereilte mich ein heißer Tipp eines Freundes. Ein neuen Stern am Stiefelhimmel war ins Rampenlicht getreten und lockte mit – Wasserdichtigkeit !

Forma Adventure Boot

Die Forma Adventure Boots lockten mit einem günstigen Preis sowie einer griffigen Sohle und absoluter Leichtigkeit. Vor der nächsten großen Tour wurden die Teile also angeschafft und ausgiebig getestet. Statt mit den schweren Tech 8 zum Tourstart nach Vancouver zu fliegen, waren die Formas schon eine Verlockung. Deutlich leichter, bequemer stellten sie sich auch im schweren Wetter als gute Begleitung heraus.Wenn man schon lange keine Lust mehr hat, sein Motorrad durch den Regen zu bewegen, wird es so ein gaaanz kleines bisschen feucht im Stiefel. Somit eine gute Wahl. Einziges K.O. Kriterium bei diesem Stiefel ist der Protektorenfaktor. Der Stiefel bietet leider (für mich) zu wenig Festigkeit und Protektion, um auch im Gelände mit ruhigem Gewissen unterwegs sein zu können. Im Straßenverkehr auf dem Weg zur Arbeit ist der Stiefel aber ein guter und recht wasserfester Freund und hat von daher seine gute Berechtigung. Wer auf diesem Weg auch in Cross- / Enduroptik unterwegs sein will, ist hier ziemlich richtig.

Somit begleitet mich der Alpinestars Tech 3 Stiefel auf meiner Tour durch die USA. Ausgestattet mit wasserdichten Socken war der Stiefel gerade im Gelände eine gute Wahl.

Nach der Reise jedoch blinkte wieder ein neuer „Exot“ am Stiefelhimmel. Sidi meldet sich mit dem „Sidi Adventure Gore“ zurück, und alles deutet auf bekannte Qualität hin. Die Kunststoffapplikationen halten sich vornehm zurück. Leder fällt wieder ins Auge und auch der Name Gore ist Programm. Klar wurde auch hier keine reinste Off Road Technik mit den zwei Verschlüssen und einem Klettriegel an den Mann geschnallt, aber die aufgebrachten Protektoren können sich schon sehen lassen und vermitteln einen soliden Eindruck, der mich auch von Ausritten ins Off nicht zurückschrecken lässt. Die griffige Sohle bietet den Vorteil, mit dem recht bequemen Stiefel auch zu Fuß über Stock und Stein gut unterwegs zu sein. Wie beim Forma verhakt sich die Sohle aber schon mal unangehm in den Krallenfußrasten. Da wünschte ich mir zumindest im Mittelfußbereich eine geschuppte Sohle wie im Offroadbereich üblich oder sogar den Komfort der Tech 8 Stiefel, bei dem dieses Sohlenelement tauschbar ist.

Derzeit zum absoluten Reiseprimus haben den Stiefel nicht nur die bisher beschriebenen guten Eigenschaften gemacht, sondern die unvergleichbare Wasserdichtigkeit der Treter. Nachdem auf der über 400 km langen ersten Etappe zum Polnischen Elefantentreffen 2012 die Himmelsschleusen final geöffnet wurden und rein nichts mehr an mir auch noch im Entferntesten trocken war, erklang aus den Stiefel immer noch der von den Blues Brothers gecoverte Song „Stand by your Man“, und die Füße blieben trocken. Insofern könnte auch der Beiname „Monsun“ den Stiefeln nicht schaden. Ganz großes Tennis also, was Sidi hier für marktübliche 270 – 350 € auf die Beine gestellt hat. Dumm nur, dass die Teile unglaublich quietschen, wenn dieses Thema auch mit ein wenig Lederfett und einer Spraydose Silikonespray schnell erledigt ist.

 

Fazit : Paetschman´s Empfelhlung Der Sidi Adventure Gore

Keines der hier getesteten Produkte wurde durch den Hersteller oder Lieferanten zur Verfügung gestellt, sondern normal über den Markt bezogen.

 

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