2004 East Europe Adventure

Treff- und Sammelpunkt des EET-Teams ist 2004 der Isny Camping im Allgäu. Mit Cowrinna und Latus will wir auch dieses Jahr nach Südosteuropa Starten.TOURk3

Hätten wir bereits heute gewusst, dass uns die sintflutartigen Regenfälle die nächsten Wochen begleiten würde, hätten wir uns vielleicht von unserem Vorhaben abbringen lassen….

…so aber zerren wir unsere durchnässten Sachen aus den Dackelgaragen, schwingen uns auf Dickschiffe und das Knallfahrrad und beginnen das große Abenteuer für 2004. Auf der ersten Ettappe wollen wir es über Italien zum 1. Austrian Wild Tenere & Enduro Treffen am Camping Amlacher Hof schaffen. Das Wetter wähnt uns in trügerischer Sicherheit und der eisige Wind blässt uns geradezu über die Alpen.Jauffen

Nach einer Übernachtung auf dem grandiosen Zeltplatz „Gloria Vallis“ (N46° 40.438 E10 34.185) in Südtirol werden wir mit größtem Komfort und Brötchen ans Zelt in die Dolomiten entlassen. Der Platz ist zwar der teuerste der ganzen Reise aber dafür auch der komfortabelste! Nach endlosen Kurvenorgien treffen wir am späten Nachmittag des Pfingstsamstags am Amlacher Hof ein, wo uns die „wilden Tenetisti“ der Alpenrepublik freundlich empfangen. Hier werden Gummikuhtreiber, eine heimische KTM sowie die AT- / Varaderofraktion und versammelte Yamaha´s dicke Freunde. Selbst Asphaltathleten werden best gelaunt in den Kreis der Stollenritter aufgenommen.

Wie immer gehört das gemeinschaftliche Kochen und vor allem Essen mal wieder zu den Highlights des Treffens. Wir haben es uns zur Angewohnheit gemacht, bei jedem Treffen nette, uns bis dahin unbekannte zum Essen einzuladen. Dabei kommt man ins Gespräch, und zu lachen gibt es immer was. Jörg, der vor Jahren einmal zum Essen „eingefangen“ wurde, hatte auch dieses Mal (wie man sieht) Spaß am Nudelgericht. AWTET-Essen

Pezimann via Email zu erleben ist schon echtes Lachmuskel-Bodybuilding. Das er aber auch im richtigen Leben nicht nur mit der ST so am Gashahn reist, die wie ein Marschflugkörper mit Ihm durch die Lande schießt ,sondern auch einen Klops nach dem anderen bringt , lässt einen aus dem Lachen kaum noch herauskommen…

Die Stimmung ist spitzenmäßig gut und zum Abschluss des Abends wird mein Vortrag von der EET Tour 2003 interessiert angesehen, wenn wir auch mangels Beamer auf mein vorsintflutliches Notebookdisplay im Überraschungseiformat starrten.

Vielen Dank dafür an Chris, Pezimann und Ralf den Schrauber sowie jeden an der Organisation beteiligten und allen anwesenden für diese schönen Tage..Orga

Nach dem Treffen wird es Ernst mit unserer Tour nach Rumänien. Wir lassen alle neuen und alten Freunde hinter uns um schon bald in Slovenien einen Campingplatz in Bled anzusteuern, noch einmal die Karten zu studieren und über Ungarn nach Rumänien zu fahren wo unsere „Adventure Tour“ den Lauf nehmen soll.

Die Auffahrt zum 2677 m hohen Mangart stoppt die BMW wegen Schneewehen leider viel zu früh aber mit dem Apparat ist einfach kein Durchkommen mehr. Die Tour dorthin ist aber ein Highlight.

imTunnel

Gerne wären wir weiter gefahren, aber  – „No Way Cowrinna“ streikt.tunnel

Dann eben weiter über Bovec zum Vrisic´ Pass. In 40 spitzen Kehren geht es hier von 810 auf 1611m und wieder runter auf 800m Die Passtrasse wurde einst von Kriegsgefangenen im ersten Weltkrieg gebaut. In der Russischen Kapelle am Wegesrand wird den jenigen gedacht die dabei den Tod fanden.

In Bled rasten wir wieder einmal auf einem schönen Campingplatz und huldigten der Gnadenlos guten Marmelade von Ralphs Mutter. Die „Hömalade“ hatten wir zur Wegzerung beim AWTET bekommen. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen das „heilige“ Glas zu öffnen.Bled

Auf dem schönen Campingplatz des Termalbades von Ptuj verlässt uns leider das bisherige Glück mit dem Wetter. Jetzt heißt es im Waschraum kochen Ptujund Zelt trocknen. Der treue MSR Bezinkocher feuert uns dabei richtig ein und erwärmt das Travellermahl Ruck Zuck.  Am Morgen vor der Abfahrt.Ptuj1

Doch das Wetter erholt sich bis zum Balaton doch noch einmal kurz und so gibt es ein Festmahl beim Ungarischen MC. Mitgebrachte Kekse mit Kaffe, Kakau und Eis sind uns ein Fest.MCUÜber Siofok geht es dann für uns weiter zum Zeltplatz in Baja direkt an der Donau. Hier erleben wir ein wahres Stimmengewitter der unterschiedlichsten Tiere. Ich komme mir vor, als ob ich direkt im Zoo Campe so zwitschert es um mich herum. Morgens stärken wir uns dann mit Powerschnitten ..Frueh… und nach dem Zähneputzen geht es weiter

Zaehnezur Rumänischen Grenze.border

Unser erster Stop in Rumänien soll in Sibiu (Hermannstadt) erfolgen. Nachdem wir im strömenden Regen bis in die Nacht fahren, erwartete uns der Morgen bei bestem Wetter. Schade das ich mich nicht getraut hatte die Rumänische Hochzeit zu fotografieren die im Hotel stattfand. Dabei wurden wir gestern noch eingeladen mit zu feiern. Irgendwie schafften wir es aber wieder einmal nicht, über unseren Schatten zu springen.©sibiu

Durch die schöne Landschaft geht es weiter gen Süden. Gerne würden Latus und ich es nun etwas langsamer angehen lassen um das Land mehr zu erkunden, aber  Cowrinna hat die Schwarzmeerküste fest als Ziel im Blick. So müssen wir schnelle Strecken wählen um die größere Strecke zu realisieren und sehen leider viel weniger von der tollen Natur. Auch das  wilden Zelten kommt so zu kurz.©strecke

Vielleicht hätten Latus und ich uns besser durch setzen sollen, denn hier ist es überall super schön. Über die recht langweilige Transitstrecke geht es nun aber schnell weiter. Bukarest ist jedoch wieder ein Highlight. Eine Irre Stadt die alle Unterschiede Rumäniens auf engstem Raum widerspiegelt.©bukarest

Sehr interessiert schauen auch die Rumänen als Sie uns hier erblickten. Mehr Wirbel würde ein UFO wohl auch nicht machen, welches mitten in der Stadt landet.©Klo

Dieser Ausblick verwöhnt uns heute, wenn wir aus der Toilette eines Zeltplatzes schauen.  Mit Nasenklemme würden wir das wohl auch viel länger aushalten. Wir dürfen den Platz eröffnen und feierten mit gutem Rumänischem Wein den Abend am Angelsee. Eigentlich ein netter, sauberer Platz aber eben viel zu teuer.

Schon eine Etappe weiter – nach viel Regen – finden wir uns an der Schwarzmeerküste wieder. Es dauerte nicht lange bis wir am Strand im Sand „spielten“. Zumindest in den Regenpausen machte das mächtig Spaß. Nun ist auch Cowrinna an „Ihrem“ Ziel angelangt und so sind wir alle etwas entspannter. Wir nehmen uns vor die Rücktour mehr zu genießen.©Mamaia©Mamaia2Leider verbringen wir die Zeit in Mamaia ausschließlich im Regen und können das Meer so nicht wirklich genießen. Auch die Erkundung der Umgebung tut es uns nicht wirklich an. Dabei müssen wir nun den Rückweg antreten.©Mamaia3

Dabei allerdings sehen wir nun endlich etwas von Rumänien. Über kleinste Straße führt unsere neue Route gen Norden. Schon in Constancia schauen wir von vollem Fernreisefieber gepackt sehnsüchtig auf das Hinweisschild nach Istanbul. Es wäre ein Katzensprung von hier.©strecke2Als wir an einem Bahnübergang von Händlern „überfallen“ werden entwickelt sich ein netter Kontakt und es werden gegenseitig Fotos geschossen. So bringen diese „Zwangsstopps“ auf der Reise oftmals nette Erlebnisse mit sich. Endlich sehen wir auch typische Bilder vom Land… dafür sind wir doch gekommen.©Kutsche

Dann ein neuer Leckerbissen. Endlich lockten Abstecher ins Gelände. Hier hätten wir gerne gezeltet. Schöne ruhige Landschaft, Wasser… alles was wir brauchten. Leider ist der Einstieg in die Piste aber zu schlammig für die Gummikuh.©Offroad

Ein Highlight steht aber noch auf dem Programm. In Bran wollten wir das berüchtigte Schloss des Grafen Vlad Dracula besuchen. Schon bei der Einfahrt in den Ort ragen die Türme des Schlosses der gnädig scheinenden Sonne entgegen. Der Anblick ist grandios.©bran

Das der Tourismus hier Einzug gehalten hat ist offensichtlich. Jedoch zeigt sich das in erster Linie in Top gepflegten Häusern und toll angelegten Anlagen. Für Rumänien supertouristisch für andere Orte fast schon verschlafen. Natürlich besuchen wir das Schloss und kaufen Blut (Wein) im Souveniershop.©bran1

Eigentlich wollen wir es heute noch nach Ungarn schaffen,  aber da Corinna und ich zu lange Karten schreiben kommen wir nicht ganz so weit und übernachten im Top getarnten Biwak nahe einer Militäreinrichtung. Das bemerken wir allerdings erst, als der Hügel einen knappen Kilometer weiter nachts in gleißendes Licht gehüllt wird.©BiwakAm nächsten Morgen werden wir mit Top Aussichten für das frühe Aufstehen belohnt. Der Frühnebel schwindet um uns eine grandiose Landschaft zu offenbaren.©Nebel

Auf der Piste kommen Latus und ich noch einmal auf unseren Geschmack. Übelster Straßenbelag mit Hausschweingrossen Schlaglöchern…da hüpft das Endurofahrerherz. Wir knattern mit „etwas“ überhöhter Geschwindigkeit über die Strecke und das mit mortz Spaß. ©pisteHier bewährt sich die jahrelange Erfahrung auf Cross und Enduromaschinen, denn wir kommen entspannt und ohne Blessuren an Mann und Maschine über diesen Abschnitt und landen mit breitem Grinsen am Ende der Strecke wo wir auf das Dickschiff warten müssen.

Zurück geht es dann leider schnell über Ungarn, die Slovakai, und zu einem Besuch vom Iceman nach Österreich der in eine regelrechte Feier ausufert. Es ist immer wieder Toll die Hö-family zu besuchen! Dann besuchen wir erneut nach Tschechien (hier trennten wir uns wie geplant von Latus der noch zum KTM-Treffen nach Mattighofen will). Leider musst ich dann aber die Reise im vom ADAC bereit gestellten Renault Megane beenden. Nachdem mir 10 Km vor der deutschen Grenze die Kette reisst und die Schwinge direkt mit verbeult ist Schluss im Sattel der XTZ. Ich kann nur jedem Reisenden diesen Club empfehlen. Gut das es diese Profis gibt, die einem auch an den entlegensten Ecken Hilfe bieten (wenn es auch erst mal etwas Nerven kostet). An dieser Stelle muss ich mich herzlich bei dem hilfsbereiten YAMAHA Händler Hunger in Pokau bedanken der noch Samstag abends um 20:00 ins Geschäft gekommen ist, um wenigstens zu versuchen uns zu helfen. Nachdem das nicht möglich ist parkt meine Yamaha zumindest sicher auf seinem Gelände um von dort die Rückreise via ADAC an zu treten..

Abschluss findet die Reise aber abermals mit „großen Bahnhof“ im Café Hubraum in Solingen. Zeitgleich treffen wir dort alle ein.. Latus nach sagenhaften 720Km Nonstop (außer Tankstopps) auf seiner LC4. Angeblich sind alle seine Plomben noch drin 🙂 Schon im Hubraum träumen wir von unserer nächsten Reise…im nächsten Jahr soll es endlich Afrika werden…