Edler Stahl aus dem Schwarzwald – Ein Besuch bei Touratech

So fängt das neue Reisejahr schon gut an denke ich und springe mit fast 50 Freunden in den Reisebus der uns durch den frisch gefallenen Schnee gen Süden bringt. Martin Lietz performt mit Frau und Kindern seine Multivisionsshow zur gemeinsamen „Timezone Tour“ bei Touratech in Niedereschach und weil diese Tour nicht nur auf auf meinem Motorrad erfolgte, sonder auch die Initialzündung für unsere eigene USA-Querung darstellte, lasse ich mir die Premiere der Show natürlich nicht entgehen.

Show bei Touratech
Show bei Touratech

Und – keine Wunder – die Show ist ein voller Erfolg und begeisterte Zuschauer bedanken sich mit einem wahren Beifallssturm für den engagiert vorgetragenen Bericht.

Das macht Touratech  anderntags auf seine eigene Art und öffnet uns bergischen Freunden die Pforten zum Allerheiligsten. Nachdem Martin Wickert uns kurz die Firmengeschichte mit erstaunlichem Wachstum des ursprünglichen 2-Mann Betriebs von Herbert Schwarz und Jochen Schanz umrissen hat, welche Anfang der neunziger Jahre mit Ihrer Motorradreiseleidenschaft erste Produkte entwickelten, folgen wir ihm über das Firmengelände zu den Produktionshallen. Schnell fällt hier auf, dass hier nicht das schnelle Geld im Fokus steht. Hier wird viel reinvestiert und Fachmänner sind am Werk wenn edle Materialien sachverständig zu dem gemacht werden, was unsere Augen leuchten lässt. Besonders verfolgen wir hierbei die Produktion von Kofferträgern und Koffern.

Ein Kofferträger entsteht
Auch komplizierte Formen wie die des Stürzbügels für eine Triumpf Tiger Explorer werden präzise hergestellt

Seit gut 10 Jahren verarbeiten die Profis im Hause Edelstahl im großen Stil. Der Werkstoff, welcher neben dem Korrosionsschutz nicht nur über eine enorme Festigkeit verfügt, wird hier sorgfältig vom hochwertigen Präzisionsrohr bis zum fertigen Produkt bearbeitet. Für die Kofferträger wird exakt Rohr aus Chromnickelstahl abgelängt, milimetergenau auf einer Dornbiegemaschine in perfekte Form gebracht, mit den lasergeschnittenen Anschraubteilen verschweißt,

Präzise Schweißnähte entstehen hier auch in den "Händen " von Schweißrobotern.
Präzise Schweißnähte entstehen hier auch in den „Händen “ von Schweißrobotern.

gerichtet, beschliffen und mit Edelstahlkugeln gestrahlt um reif für den letzten Arbeitsschritt zu sein. Dabei verleiten schon kleinste Kratzer in der Oberfläche die wachsamen Augen der QS den Daumen über einem Exemplar zu senken. Die Zeiten in denen eine Oberflächenbeschichtung diese Schönheitsfehler abdecken konnte sind vorbei und so heißt Sorgfalt auch hier das Gebot. Nicht nur die Herstellung div. Produkte für Premiumhersteller wie BMW hat diese hohen Qualitätsmaßstäbe bei Touratech entstehen lassen und man ist stolz auf das Geleistete. Abschließend baden die Träger, auf die sich tausende Kunden zu Recht verlassen, noch in der Elektropolieranlage und gelangen so zu perfektem Finisch. Das geschieht nicht nur um die kritischen Augen der Qualitätssicherung zufrieden zu stellen, sondern sorgt für eine wunderbar glatte Oberfläche.

Gestrahlt und auf dem Weg ins Badezimmer
Glänzend gestrahlt und auf dem Weg ins finale Badezimmer

Kein Wunder, dass einige Maschinen der Produktion früher einmal ihren Dienst in der Produktion von Uhrenherstellern absolvierten. Nicht nur die berühmten GPS-Halter aus dem Hause Touratech besitzen Qualitätsmaßstäbe wie ein Schwarzwälder Uhrwerk.

Gelaserte Teile werden auf der Maschine in Form bebracht
Gelaserte Teile werden auf der Maschine in Form gebracht

Gleich nebenan erfahren Bleche eine Umformung auf dem Weg zum Touratech Koffer.

Gelasert und geformt
Gelasert und geformt

Die fertig geformten Deckel für die Zega-Boxen erfreuen mit perfekt sauberen Schweißnähten so manchen Kenner der Materie unter uns.

Einfach nur Deckel zu sagen ist schon fast ne Frechheit :-)
Einfach nur Deckel zu sagen ist schon fast ne Frechheit 🙂

Am Ende der Halle fließen dann alle Komponenten zusammen. An diesen Arbeitsplätzen werden dann aus zahlreichen Komponenten Artikel, die das Logo von Touratech zu recht tragen dürfen.

Kein Teil darf fehlen...
Kein Teil darf fehlen…

Damit das auch so bleibt, wachen auch hier wieder die gestrengen Augen der Qualitätssicherung über jeden Produktionsschritt und sichten abschließend wieder einmal das fertige Produkt. Nicht nur der hohe Anteil der Motorradfahrer und -reisenden unter den Mitarbeitern hat hier anscheinend viele Hände ineinander greifen lassen. Eine sympathische Firmenkultur wird nicht nur am firmeneigenen Grillplatz geführt.
Als 1990 die Firma gegründet wurde, hat wohl keiner geahnt, welche Erfolgsstorry hier entstehen würde. Schon 1995 erstand der erste 12 seitige Katalog, mit dem ersten Mitarbeiter 1997 schon der dritte mit 48 Seiten.

Die Gründung der Touratech AG 1999, 200 Mitarbeiter, 30 weltweite Distributoren, einige Travel Events (mit bis zu über 10 000 Besuchern), und ein enormes Wachstum später stehen wir mit Martin Wickert wieder in den Verkaufsräumen und staunen nicht schlecht über das Gesehene. Der aktuelle Katalog 2013 wird am Rande bemerkt, übrigens bereits auf 1668 Seiten angewachsen sein.

Schwer beeindruckt danken wir Touratech für die Möglichkeit auch hier hinter die Kulissen geblicken haben zu dürfen und legen die gelben Einkaufstüten für ein abschließendes Gruppenfoto noch einmal aus der Hand.

Unsere Gruppe der Wuppendurofahrer im Jan. 2013 bei Touratech.
Unsere Gruppe der Wuppendurofahrer im Jan. 2013 bei Touratech.

Der Schneefall legt sich zum Abschied noch einmal richtig ins Zeug und wir blättern auf der Heimreise noch verträumt im Hausmagazin „Touratech Travel Time“, welches uns mit dem Erlebten wie den Inhalten der gelben Einkaufstüten weitere Inspiration für die nächsten eigenen Reisen gibt. Dabei ist an einigen Gesichtern leicht abzulesen, dass die neuen edlen Teile im Geiste schon montiert werden und die Garagentore beim ersten Sonnenstrahl die Straßen der Welt für Abenteuer frei geben…

 

 

Übrigens – weiteres Interessantes erfahrt Ihr auch auf der Touratech Seite

 

 

 

 

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