Endlich ist es wieder einmal soweit gewesen. Mit dem Auto und Anhänger ging es los zum Bodensee um die lang erwartete Alpentour zu starten. Nach ersten Übernachtungen in Bregenz (A) und Meran (I) trafen Lothar und ich bei bestem Wetter an der Staumauer des Lac de mt. Cenis ein. Ein unentschlossener Mercedes Fahrer in Österreich konnte uns nicht stoppen (wenn´s auch mein Windschild, Verkleidungsteile und ein blaues Knie kostete) warum sollten es die Hausschwein großen Mücken am See tun ??? Also schlugen wir die Dackelgarage unterhalb der Staumauer auf und verbrachten die erste Nacht unter den gefräßigen Ungeheuern (Mücken)
Am nächsten Morgen ging es weiter um Das Fort de la Turra zu erstürmen. Vor rund 10 Jahren versuchte ich mich das letzte Mal am Fort (N45°15.881 E6°53.195). Damals mit der selben Maschine, doppeltem Gepäck, Sozia und weniger Erfahrung gelang es mir nicht. Die Freude war nun um so größer es jetzt geschafft zu haben und auch das Wetter spielte mit. Die Brücke war allerdings wohl auch 10 Jahre älter geworden :-)) Der selbst in die Kammern gewehte Schnee (Juni) zeigte uns wie hoch wir hier waren.. Auf dem Gipfel angekommen genossen wir erst einmal die tolle Aussicht und die Kamera klickte unaufhörlich.
Nach den tollen Pisten um Turra haben wir dann noch, wie in Italien gelernt, einen Cappo und 1 Glas Wasser in Modane getrunken um schlussendlich im Fort de Varisell (N45°13.449 E6°56.388) an der Staumauer des Lac de mt. Cenis zu übernachten.
Es war ein Abenteuer mit der Stirnlampe bewaffnet durch die Katakomben des Forts zu klettern, mit 1 Millionen gefräßigen Mücken am Lagerfeuer zu sitzen und das leckere Abendessen bei einem entfernten Gewitter zu genießen. Wir erzählten uns noch bis in die Nacht Geschichten und stießen auf den daheim gebliebenen Alex an. In der Nacht grollte das Gewitter über uns hinweg, der Wind wurde schneidig und man hörte die gruseligsten Geräusche aus den tiefen Kellern unter uns. Irgendwie erinnerte mich das an Tolkiens Herr der Ringe und den Weg durch Moria… und ich hörte im Kopf das folgende Lied Klick
Die Brücke am Fort war ein willkommenes Abschieds-abenteuer und wir starteten am Morgen bei wieder strahlendem Sonnenschein zu weiteren Abenteuern nach Bardonècchia. Unser erstes Ziel den Colle Rho schafften wir zwar leider nicht, da Schlammmassen den Weg blockierten dafür starteten wir zum Colle Sommeiller…(N45°07.615 E6°50.249)
Auch diese Tour war wieder ein voller Erfolg. Wir hatten wohl die richtige Reihenfolge gewählt, den das Wetter spielte immer noch mit und auch die Herausforderungen und landschaftlichen Höhepunkte steigerten sich noch… Leider blockierte ca. 100 Höhenmeter vor dem Gipfel eine Schneewächte die Piste in der wir stecken blieben. Also ging es zurück. Leider dürften wir die Motorräder nicht mit zum Refugio nehmen und so verzichteten wir auf eine Übernachtung an diesem schönen Platz.
Wir steuerten einen Zeltplatz (N45°03.784 E6°52.068) bei Salbertrand an und haben den Abend bei gleichgesinnten Bayern und Österreichern ausklingen lassen. Hier trafen meine ST und die LC4 von Latus dann auf rudelweise Gelenkbusse vom Typ BMW 🙂
Benzingespräche und Berichte über die letzten Abenteuer mit ein paar schlucken Wein machen das zu einem weiteren Erlebnis bei dem wir beschworen wurden den mt. Jafferau nicht auszulassen.Am Morgen beschlossen wir den Platz als Basislager zu behalten um so ausnahmsweise ohne Gepäck die Assietta-Kammstrasse und den Mont Jafferau zu erklimmen.
Auf der Assietta lernt man den Drift soviel ist klar und obwohl das Wetter mit üblem Nebel versuchte unseren Tatendrang zu hemmen, hatten wir reichlich Spaß. Die verpasste Aussicht werden wir uns ein anderes Mal holen 🙂 Der Mont Jafferau (N45°05.009 E6°46.080) wurde spätestens oberhalb der Wolkendecke zu meinem persönlichen Highlight dieser Tour. Das ist mal ne Aussicht!
Meine Stoßdämpfer schauen mich zwar immer noch vorwurfsvoll an, aber ich weiß jetzt auch warum sich die XTZ750 „Super Ténéré“ nennt !!! Man kann kaum glauben das wir um 19:30 Uhr noch so ein tolles Wetter hatten nachdem der Tag so vernebelt war (und das war nicht der Wein am letzten Abend Schuld :-))
Wasserfall und Tunnel rundeten den Tag ab.
Wiederum wurde auf der Terrasse des Zeltplatzes bei Salbertrand im Kreise der Stollenritter mit regionalem Wein und Globetrotter-Storys der Tag beendet. Gut das wir auf den Rat der anderen Enduristen gehört haben. Wir wollten uns den Mont Jafferau schon sparen, aber dieses Abenteuer will ich nicht missen… Dieser Tag war wirklich das Highlight der Tour und passte daher auch hervorragend zum Zenit der Reise. Leider holte uns das schlechte Wetter wieder ein und verfolgte uns auch in den kommenden Tagen auf der Rücktour über Chamonix und den Furka Pass.
Erst in Bregenz auf dem schönen Campingplatz „Mexico“ (N47°30.263 E9°42.829) gab es dann wieder das passende Motorradwetter. Das wurde jedoch auch durch die nette Platzleitung unterstützt die wir auf diese Weise noch einmal Grüßen. Wenn Ihr einmal in dieser Gegend Rast machen wollt, überzeugt Euch selbst davon